Stausebach Orgelabbau 23.-25.08.2021

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Die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche "Mariae Himmelfahrt" in Stausebach wurde Ende des 15. Jahrhunderts als dreischiffiger Hallenbau im spätgotischen Stil erbaut. Im Inneren der Kirche befindet sich ein üppiges Netzgewölbe, welches in der Barockzeit von einem Mainzer Künstler mit Stukkatur ausgefüllt wurde. Fenster und Altäre stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Johann Daniel Mütze (Mytze) aus Sachsenberg/Waldeck erbaute 1713 die Orgel in Stausebach (I/9).
Etwa 160 Jahre später baute 1872 der damals 24 jährige Wilhelm Oestreich eine Orgel in das scheinbar unverändert übernommene barocke Gehäuse. Möglicherweise hat er das betagte Instrument an bedürftigen Stellen unter Verwendung wichtiger Baugruppen umgebaut und saniert. Im Jahre 1898 wurde eine Überarbeitung vom Orgelbauer Emil Butz, der zu dieser Zeit noch von Seligenthal (Schmalkalden) aus wirkte, durchgeführt. Sein heute noch erhaltener Kostenvoranschlag vom 18.07.1898 gilt als wertvolles Dokument und beschreibt die Bedürftigkeiten der zu diesem Zeitpunkt erst 26 Jahre alten Arbeit von W.Oestreich. Wir fanden jüngst Hinweise, dass auch die Firma Späth im Jahre 1934 an der Orgel von Stausebach gearbeitet hat, dies war bisher nicht bekannt. 1962 wird ein sehr radikaler Orgelumbau durch die Firma Kreienbrink durchgeführt. Dabei wurde kaum Rücksicht auf den Erhalt historischen Materials gelegt, mehrere bis dahin noch vorhandene Baugruppen gingen gänzlich verloren. So haben wir die Orgel vorgefunden und im August 2021 zur Restaurierung und Teilrekonstruktion abgebaut.

Die umgestaltete Spielanlage mit vorgesetztem Spielschrank.

Vorgefundene Baugruppen wie Spieltisch, Tontrakturen, Registermechanik, Pedalwindlade, Windanlage und mehr haben nichts mit der ursprünglichen Bauweise zu tun.

Das Pfeifenwerk stammt aus unterschiedlichen Epochen bzw. Umbauten. Hier muss mit großer Geduld recherchiert und der Fehlbestand zur anstehenden Rekonstruktionen geklärt werden.

Die Platzierung und die Ausführung des Pedalwerkes (Kreienbrink 1962) wird aufgegeben. Später soll die Orgel mit einem Abstand von etwa 80 cm zur Westwand aufgestellt werden. So ergibt sich später auch eine natürliche Luftzirkulation. Die Situation des Rosettenfensters wird sich verbessern.

Weitere Bilder des Orgelabbaues:

 

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